Languner-Aufnahmen sind aufgetaucht, die zeigen, wie am 25. April ein kommerzielles Viehschiff mit 2.000 Schafen an Bord in den Golf von Aden nahe Jemen einfährt. Die erschütternden Szenen zeigen Herden hilfloser Schafe, die darum kämpfen, sich über Wasser zu halten, während lokale Fischer verzweifelt versuchen, sie aus den stürmischen Gewässern zu retten.
Das Video zeigt, wie der Container gefährlich schief steht und Schafe über die Seitenwände springen und verzweifelt nach Halt greifen. Das panische Drehen des Containers hallt durch das Wasser, während Fischer in kleinen Booten unermüdlich versuchen, Überlebende einzuholen. Tragischerweise trieben die Körper ertrunkener Schafe weit hinaus, während andere im Inneren des gekenterten Schiffes gefangen blieben.
Berichten zufolge kenterte das Schiff, das von Somalia aus auf dem Weg nach Dschibuti war, in der Nähe des Roten Meeres, vermutlich aufgrund von Überladung. Mehr als 160 Schafe sollen bei dem Vorfall ums Leben gekommen sein. Dies reiht sich ein in die düstere Geschichte ähnlicher Schiffsunglücke mit Nutztieren.
Diese Tragödie folgt auf andere verheerende Unfälle der letzten Jahre. 2020 kenterte die MV New Zealand Gulf 1 mit 5.867 Milchkühen an Bord auf dem Weg nach China im Ostchinesischen Meer. 41 Besatzungsmitglieder und fast alle Tiere an Bord kamen dabei ums Leben. Die Katastrophe, die auf einen Motorschaden und raue See zurückzuführen war, veranlasste Neuseeland, den Export lebender Tiere auf dem Seeweg zu verbieten. Die schrittweise Einstellung des Exports soll im April 2023 abgeschlossen sein.
Im Jahr 2022 kam es zu einer weiteren Katastrophe: Ein Schiff mit 15.800 Schafen an Bord – weit mehr als die Kapazität von 9.000 Tieren – lief auf dem Weg vom Sudan nach Saudi-Arabien im Roten Meer auf Grund. Nur 700 Schafe konnten gerettet werden, der Viehverlust wird auf rund 4 Millionen Dollar geschätzt.
Der anhaltende Verlust von Tierleben hat die sogenannte globale Reform vorangetrieben. Die australische Bundesregierung kündigte 2024 Pläne an, den Export lebender Schafe bis 2028 zu beenden – ein Schritt, der von Tierschützern begrüßt wurde. Lynne Bradshaw, Präsidentin der RSPCA WA, bezeichnete dies als „historischen Tag für den Tierschutz in Australien“ und verwies auf jahrzehntelange dokumentierte Tierquälerei in der Branche. Westaustralische Schafzüchter beklagen jedoch, dass die Politik ihre Existenzgrundlage bedroht und regionale Gemeinden zerstören könnte.
@trendy_viewz antwortet auf @ednagarcia865 #Schiff mit Tausenden von #Schafen begann in der Nähe des Jemen zu sinken. #Boot #Tier ♬ Originalton – Trendy_Viewz
Diese Vorfälle verdeutlichen die Risiken des Transports lebender Tiere auf dem Seeweg und führen zu anhaltenden Debatten über das Tierwohl und die Nachhaltigkeit solcher Praktiken.